Die Reifeprüfung

Zwei Alexander, zwei große Namen, ein Ziel. Alexander Perezhogin (29) und Alexander Popov (32) sind auch in dieser Spielzeit Schlüsselspieler von Gagarin-Cup-Finalist Avangard Omsk. Beide verfolgen gemeinsam einen großen Traum. Doch das kongeniale Duo steht unter besonderer Beobachtung.

Die beiden Stürmer gibt es nur im Duo. Bei Avangard Omsk haben sich die beiden gesucht und gefunden. Der jüngere Alexander (Perezhogin) ist ein klassischer Torjäger, mit dem Instinkt zum Abschluss und einem akkuraten Handgelenkschuss. Der ältere Alexander (Popov) ist ein Spielmacher der alten russischen Schule. Technisch virtuos, mit einem überragenden Spielverständnis und Blick für seine Mitspieler. Deswegen kann Popov als Außenstürmer bei Bedarf auch als Center agieren. Immer an seiner Seite ist jedoch Perezhogin. Beide verstehen sich fast blind, sind eingespielt und ergänzen sich ideal. Bei Omsk entwickelten sie sich zu Führungsspielern, sind Publikumslieblinge und auch für die Nationalmannschaft interessant. Während Perezhogin bereits 2009 den WM-Titel mit der Sbornaja holte, feierte Popov erst im vergangenen Jahr seine WM-Premiere und gewann an der Seite seines Freundes sofort Gold.

Auch im Nationalteam gibt es die beiden Alexander nur noch im Doppelpack. Wenn einer verletzt ist, wird der andere erst gar nicht eingeladen – wie zuletzt beim Channel-One-Cup in Moskau. Bei der vergangenen WM stellte Russlands Nationaltrainer Bilyaletdinov Superstar Evgeni Malkin zwischen die beiden und bildete so die gefährlichste Angriffsreihe des Turniers. Der Lohn waren der Titel und anschließend hochdotierte Verträge bei Omsk sowie die große Hoffnung, als Duo auch bei den Olympischen Spielen 2014 im eigenen Land aufgestellt zu werden. Auch diesen Traum träumen Perezhogin und Popov gemeinsam. Ihr Vorteil ist, dass sie auch im Klub gemeinsam agieren und eigentlich mit jedem Mittelstürmer harmonieren.

Doch es gibt auch ein großes Aber: Körperlich sind beide Angreifer wenig präsent und wenn es nicht läuft, fehlt ihnen mitunter die Kraft, ihr Team mitzureißen. Jeder Auftritt im Nationaltrikot, vor allem aber die anstehenden Play-Offs sind für beide daher eine Reifeprüfung auf Weg in Richtung Olympische Spiele. Aktuell schießen sich Perezhogin und Popov nach Verletzungen zu Beginn der Saison in Form für die entscheidenden Saisonphase: „Wir brauchen sie frisch und ausgeruht“, erklärt Trainer Petri Matikainen, warum die Angreifer beim letzten Spiel vor der Länderspielpause zu Hause blieben. So wichtig sind die kommenden Wochen: Denn Perezhogin und Popov müssen ihren Status als Stars von Spiel zu Spiel neu beweisen. Eine gute Voraussetzung für Avangard, aber auch für das russische Nationalteam. Die beiden Alexander stehen unter besonderer Beobachtung und wollen ihr großes sportliches Ziel unbedingt verwirklichen. Gemeinsam.