Zwei neue KHL-Standorte

Die KHL-Familie wächst weiter: Wladiwostok und Zagreb heißen die beiden neuesten Standorte, die ab der kommenden Spielzeit die beste Eishockeyliga des Kontinents bereichern werden.

Ins Deutsche übersetzt heißt Wladiwostok – beherrsche den Osten. Den Namen der Stadt am Pazifik und seine Bedeutung sollten sich europäische Eishockeyfans merken. Denn Wladiwostok ist seit Samstag offiziell der 27. Klub in der stärksten Eishockeyliga des Kontinents.

„Heute ist ein glücklicher Tag für tausende Eishockeyfans – wir haben lange darauf gewartet.“ Mit diesen Worten begrüßt Vladimir Miklushevsky, Gouverneur der östlichsten russischen Verwaltungseinheit Primorsky Krai die Entscheidung der KHL, Wladiwostok als neues Mitglied aufzunehmen. Bis 30. April hatten alle interessierte Klubs Zeit, ihre Unterlagen für eine Aufnahme in die KHL in die Zentrale nach Moskau zu schicken.

Spekuliert wird seit Monaten laut und viel über eine erneute Erweiterung der Liga. Besonders Danzig, Mailand und Zagreb scheinen interessiert. Jetzt erhält Wladiwostok als erster neuer Standort grünes Licht. „Wir haben den Antrag genau geprüft und positiv beschieden“, erklärte Liga-Präsident Alexander Medwedew in der russischen Sportpresse. Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz präsentierte Wladiwostok das neue Management unter prominenter Führung: Ex-NHL-Star Alexander Mogilny übernimmt das Amt des Präsidenten und damit die große Herausforderung, in nur wenigen Monaten eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzubauen.

Bisher gibt es in der Metropole am Pazifik kein nennenswertes Eishockeyteam. Eine moderne Arena ist jedoch gerade im Bau und soll bis September fertig sein. Hauptsponsor wird das Unternehmen Summa – Name und Logo des Teams sollen die Fans in einer Ausschreibung mitgestalten. „Unsere wichtigste Aufgabe ist es jetzt, einen passenden Trainer zu finden“, erklärt Mogilny.

Geopolitisch steht der neue Standort der KHL gut zu Gesicht stehen: Knapp 600.000 Einwohner leben heute in der zur Sowjetzeit für Ausländer gesperrten Stadt. Es gibt Fährverbindungen nach Japan und Korea, Wladiwostok ist Russlands größter und wichtigster Hafen in der wirtschaftlich aufstrebenden Pazifikregion. Organisatorisch steht die KHL jedoch vor einer großen Herausforderung. Über 8000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Prag und Wladiwostok. Wahrscheinlich ist daher eine neue Aufteilung der Klubs nach geografischen Gesichtspunkten.

Bis es soweit ist, müssen auch die eingereichten Unterlagen der anderen Kandidaten geprüft werden. Mittlerweile erhielt auch Zagreb die offizielle Bestätigung. Damit startet die KHL mit voraussichtlich 28 Klubs in die neue Spielzeit.