KHL mit Kovalchuk

Was für ein Coup: Ilja Kovalchuk wechselt in die KHL und unterschreibt bei SKA St. Petersburg einen neuen Vierjahresvertrag.

Der 15. Juli 2013 ist ein historischer Tag. Zum ersten Mal überhaupt zieht ein Eishockey-Superstar auf dem Höhepunkt seiner Karriere die KHL der NHL vor. Vor allem die zum Teil heftigen Reaktionen in Nordamerika zeigen: Dieser Transfer hat das Potential, die bekannten Regeln der Eishockeywelt zu verändern. Denn bisher kennen die NHL-Klubs keine Konkurrenz. Weltweit werden Spieler beobachtet, gedraftet und schließlich unter Vertrag genommen. Alle Beteiligten haben diesen Kreislauf so intensiv verinnerlicht, dass niemand auf die Idee kommt, ihn zu hinterfragen. Durch den Wechsel von Kovalchuk wird nun offensichtlich, dass ein Transfer in die beste Liga der Welt keine Einbahnstraße mehr sein muss. Weil die KHL zunehmend eine lohnende Alternative darstellt. Ganz sicher nicht für nordamerikanische NHL-Akteure, für Spieler aus den in der KHL vertretenen Ländern dagegen schon.

Einen faden Beigeschmack hat die Rückkehr des russischen Nationalhelden in seine Heimat dagegen nicht. Das schlechte Vorbild, bestehende Verträge nachträglich zu ändern, gaben die Klubs selbst mit den Teilauszahlungen und Gehaltssenkungen der vergangenen Jahre. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Spieler sich die Möglichkeit herausnehmen, einmal unterschriebene Verträge zu ihrem Vorteil zu ändern. In Russland wird Ilja Kovalchuk dafür als neuer Messias gefeiert. Für die KHL bedeutet der Transfer einen wichtigen Entwicklungsschub.