KHL-Playoffs: Der Sport rückt wieder in den Vordergrund

Die KHL biegt auf die Zielgerade der Hauptrunde 2014/2015 ein. Während hinter den Kulissen weiterhin viele Gerüchte über die zukünftige Zusammensetzung der multinationalen Liga die Runde machen, liefern sich die aktuellen Teilnehmer einen heißen Kampf um die letzten freien Playoff-Plätze.

Entschieden ist noch nichts: Wenige Spieltage vor dem Ende der ersten Etappe sind erst zwei der 28 Mannschaften komplett ohne Chancen auf die Playoffs. Vor allem im Westen ist die Tabelle so dicht gedrängt, dass kein Team den Traum von der Endrunde vorzeitig aufgibt. Auch Dynamo Riga nicht. Das lettische Team kämpft wie viele andere KHL-Standorte mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dennoch ist es weiterhin im Rennen, auch wenn es gegen Avtomobilist mit Eduard Lewandowski im Kader in der vergangene Woche eine bittere Niederlage gab. Denn für Riga war die Partie das letzte Heimspiel der Saison.

Profitieren könnte davon eventuell ausgerechnet der Moskauer Vorortklub Atlant, der finanziell noch schlechter dasteht. Zum Ende der Transferzeit verkaufte der Verein fast alle namhaften Akteure, um die Runde überhaupt zu beenden. Dennoch befindet sich das junge Team weiterhin in Schlagdistanz. Den größten Schritt im Westen machte aber ein Liganeuling: Zur Hälfte der Hauptrunde dümpelte Sotschi noch abgeschlagen im Tabellenkeller – jetzt ist die Mannschaft von Trainer Vyacheslav Butsayev plötzlich Favorit im Kampf um den Strich.

Im Osten hofft Admiral Wladiwostok auf einen ähnlichen Schlussspurt wie im Vorjahr, um doch noch auf den Zug in Richtung Endrunde aufspringen zu können. Die besseren Karten hat hier aber Avtomobilist in der Hand. Im Schlussprogramm geht es ausschließlich gegen die direkte Konkurrenz, auch wenn aktuell gleich sieben Stammspieler verletzungsbedingt ausfallen.

Für die KHL ist der heiße Endkampf um die Playoff-Plätze ein gutes Zeichen. Zwar ist die jahrelang bemängelte Schere zwischen wirtschaftlich starken und schwächeren Teams weiterhin eklatant. Dennoch ist die Ausgeglichenheit insgesamt deutlich gestiegen. Mit Sibir Novosibirsk steht ein Pleitekandidat des vergangenen Sommers aktuell sogar vor dem Gagarin-Cup-Champion Metallurg Magnitogorsk oder Avangard Omsk. Die letzten Spiele versprechen daher noch einmal sportliche Hochspannung. Bei den Verlieren wird sich die Aufregung auch anschließend nicht legen: Denn dann geht es neben der Eisfläche um den Fortbestand in der Liga.