Jokerit Helsinki: Der neue Star ist die Mannschaft

Die Topformation ist weg – und trotzdem strebt Jokerit Helsinki eine noch stärkere Spielzeit an als im Vorjahr. Ein realistisches Saisonziel?

Jarri Kurri ist kein Illusionist. Und doch überrascht Finnlands Eishockey-Ikone und aktueller General Manager von Jokerit mit folgender Aussage: „Wir sind dieses Jahr noch stärker.“ Wie ist das möglich? Im Sommer verließen mit Petr Koukal, Linus Omark und Steve Moses die absolute Topformation des Vorjahres den Klub. Ihr Spielwitz, ihre Kreativität und vor allem ihre Scorerpunkte waren der Hauptgrund für den Erfolg von Jokerit Helsinki in der KHL-Premierensaison.

Und doch erklärt Kurri: „Wir haben diese Abgänge erwartet. Diese Spieler haben sich mit ihren Leistungen solche Verträge erarbeitet, die wir ihnen nicht bieten können. Unsere Aufgabe war es daher, entsprechenden Ersatz zu verpflichten und mir scheint, dass uns dies gelungen ist.“ Dabei ging Jokerit einen logischen, aber dennoch erwähnenswerten Schritt. Denn die 36 Tore von Steve Moses, der sein Glück nun in der NHL versucht, lassen sich schwer einkaufen. Daher setzt Kurri in dieser Spielzeit auf stärkere Ausgeglichenheit seines Teams – und zieht daraus den Optimismus.

Dennoch: Auf dem Papier ist Jokerit schwächer geworden, hinzu kommt, dass der Überraschungseffekt als Neuling nicht mehr wirken wird. Zuletzt erlebte Zagreb im zweiten KHL-Jahr einen bösen Absturz. Doch Kurri und Trainer Erkka Westerlund sind überzeugt, auch 2015/16 in der KHL eine bestimmende Rolle zu spielen.

Bereits seit 20. Juli trainiert die Mannschaft in Finnland. Hervorzuheben von den Neuzugängen, zu denen auch EX-DEL-Spieler Mathis Olimb gehört, sind vor allem zwei Stürmer: Der Däne Peter Regin und der Kanadier Brandon Kozun. Beide kommen direkt aus Nordamerika und sollen Offensivakzente setzen. Den Kern der Mannschaft bilden auch in diesem Jahr wieder finnische Akteure. Denn Jokreit ist das Aushängeschild des eishockeverrückten Landes. Die Hoffnungen in Finnland sind daher groß, dass Jari Kurri mit seiner positiven Einschätzung Recht behält. Ein Selbstläufer wird die Saison für Helsinki jedoch nicht.