Voynov in der KHL: Ein Held wider Willen

Seit 1. November hat Russland einen neuen Sportkanal. „Match TV“ soll die KHL landesweit bekannter machen. Zu sehen sind dort mit Slava Voynov und Andrej Meszaros demnächst auch zwei Ex-NHL-Verteidiger.

Wann feiert Slava Voynov sein Comeback? Nach vielen Gerüchten ist der verurteilte Ex-Star der Los Angeles Kings nun tatsächlich offiziell in der KHL angekommen. In der vergangenen Woche unterschrieb Voynov einen Dreijahresvertrag bei SKA St. Petersburg. Ganz so einfach wie gehofft ging sein Wechsel aber doch nicht über die Bühne.

Denn die Freigabe aus der NHL erhielt der Spieler erst, nachdem er seinen zwar ausgesetzten, aber immer noch bestehenden Vertrag bei den Kings eigenständig beendete, mit einem Trick. Wie schon bei Ilja Kovalchuk löste SKA das Problem auf folgende Weise: Offiziell beendet Voynov seine NHL-Karriere – dadurch wurde sein Vertrag hinfällig und er konnte in die KHL wechseln. Damit ist eine sportlich wie menschliche Odysse beendet. Am 19. Oktober 2014 bestritt Voynov sein vorerst letztes Spiel in der NHL. Einen Tag später wurde er wegen häuslicher Gewalt verhaftet. Seit diesem Zeitpunkt zieht die Affäre Kreise und sorgt weltweit für Schlagzeilen. Denn obwohl sich die betroffene Ehefrau gegen ein Verfahren einsetzte, wurde Voynov verurteilt und nach seiner Zeit im Gefängnis von der Migrationsbehörde festgesetzt.

Seine Ausreise nach Russland beschloss der Verteidiger schlussendlich genauso freiwillig wie nun die Vertragsauflösung bei den Kings. Jetzt freut sich die KHL und die Sbornaja auf ihr neues Aushängeschild. Ob er bereits diese Woche beim Karjala-Cup in Helsinki aufläuft, darf er selbst entscheiden. Zu seinem Einstand erklärte Voynov auf der Webseite von SKA: „Ich habe mich für St. Petersburg entschieden, weil sich das Team als aktueller Meister sehr hohe Ziele setzt. Ich fühle mich ausgezeichnet und bin bereit, zu spielen.“ Seinen ersten Einsatz erwarten die Fans nach der Länderspielpause sehnsüchtig.

Fast genauso hoch sind die Erwartungen an Andrej Meszaros bei Sibir. Ohne große Schlagzeilen unterschrieb der Slowake in Novosibirsk und soll den Underdog aus Sibirien zum Titel führen.

Gleich zwei Ex-NHL-Verteidiger wechseln in einer Woche in der KHL: Die Fans hoffen, dass den großen Namen nun große Taten folgen.