KHL expandiert nach China

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Kunlun Red Star Peking heißt das jüngste Mitglied der KHL. Bereits ab der Saison 2016/17 wird damit auch ein chinesischer Klub um den Gagarin Cup kämpfen. Ein großer Schritt für die Liga und für das russische Eishockey insgesamt.

„Ich denke, dass diese Entscheidung das Interesse der Fans deutlich steigern wird – nicht nur in China und Russland, sondern in allen Staaten, die in der multinationalen Liga an den Start gehen.“ Es ist kein Zufall, dass Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich die Expansion der KHL in Richtung China kommentiert und bei der Vertragsunterzeichnung dabei war. Seit den westlichen Sanktionen sucht der Kremlchef nach neuen Handelspartnern – eine starke sportliche Verbindung mit China begrüßt er daher. Tatsächlich ist die Entscheidung aus Peking, bereits ab der kommenden Saison in der KHL an den Start zu gehen, ein großer Coup der Liga, der noch höher einzuschätzen ist, als die Expansion nach Finnland vor zwei Jahren.

KHL expandiert in einen Wachstumsmarkt und wird Entwicklungshelfer

Denn China ist ein Wachstumsmarkt und wenn sich die Chinesen für einen Weg entschieden haben, wird er meistens auch erfolgreich durchgezogen. Die KHL bot dem Land die ideale Plattform für die Entwicklung im Bereich Eishockey. Denn gleichzeitig mit der Aufnahme von Red Star Kunlun in die KHL unterschrieb auch der russische Verband mit seinem chinesischen Pendant einen Vertrag: Russische Entwicklungshelfer unterstützen Peking beim Aufbau der Infrastruktur, bei der Trainingslehre und der Jugendförderung. Peking wiederum schickt im Gegenzug ein Team in die Liga, das finanziell aus dem Vollen schöpfen kann und voraussichtlich bereits in wenigen Jahren um den Titel mitspielen will.

Das Interesse an der KHL in China wird dadurch immens steigen. Der zweimalige Olympiasieger Alexander Kozhevnikov fordert daher langfristig bereits eine eigene asiatische Division der Liga mit Teams aus China, Korea und Japan.

Chinesisches Team unter russischer Führung

In die Debütspielzeit startet Peking mit den beiden Russen Vladimir Yurzinov Jr. als Trainer und Wladimir Krechin als Sportdirektor. Den Kader planen sie, mit russischen, chinesischen und europäischen Spielern zu besetzen. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking soll Eishockey in China populär werden. Einheimische Akteure können dafür bei Red Star Kunlun wertvolle Profierfahrungen sammeln.

Insgesamt bedeutet diese Erweiterung eine Herausforderung für alle Beteiligte und eine große Chance. China ist das achte Land, das ein Team in die KHL schickt. Das Riesenreich hat zudem Potential und Finanzmittel für weitere Klubs, die die Finanzstruktur der KHL insgesamt verbessern können. Gleichzeitig sind die Flugzeiten nach Peking für russische Teams sogar kürzer, als zu den östlichsten Vertretern Admiral und Amur. Die Aufnahme von Kunlun Red Star Peking ist für die KHL daher ein Feiertag.