Slovan Bratislava kämpft um die KHL-Zukunft

 

Na endlich. Am 12 Juli veröffentlichte die KHL den Spielplan für die neue Saison, die am 21. August mit der Partie zwischen CSKA Moskau und SKA St. Petersburg eröffnet wird. Mit dabei in der Spielzeit 2017/18 ist auch Slovan Bratislava – und das obwohl der slowakische Klub auch die abgelaufene Saison mit offenen Rechnungen gegenüber den Spielern beendete.

Stürmer Michel Miklik gab im Mai den zweiten Warnschuss ab: „Ich verstehe nicht, wie Slovan zum Spielbetrieb zugelassen wird, obwohl der Klub seine Akteure nicht bezahlt und die Liga davon weiß“, so der ehemalige Slovan-Angreifer. Nach eigenen Angaben wartet er noch immer auf einen Teil seines Gehalts aus der Saison 2015/16! Für noch viel mehr Aufregung sorgte bereits im Februar der slowakische Extraliga-Präsident Richard Lintner. Ebenfalls gegenüber der lokalen Presse sagte er: „Slovan sollte in die Extraliga zurückkehren und keine sinnlosen Spiele bestreiten. Die Fans kennen nicht einmal die Spielernamen der Gegner.“ Tatsächlich gab es auch in dieser Sommerpause fast wöchentlich Wasserstandmeldungen über das bevorstehende Ende des KHL-Engagements vom besten Eishockeyklub des Landes. Doch Slovan bleibt in der multinationalen Liga und hat große Pläne. Auf die Kritik von Lintner antwortete der langjährige General-Manager Maroš Krajči, der mittlerweile seinen Job abgab: „Sogar als Slovan keine Chancen mehr auf die Playoffs hatte, sind zu den Heimspielen mehr Zuschauer gekommen, als zu allen Extraliga-Spielen. Durch die Teilnahme an der KHL ist der Zuschauerzuspruch um durchschnittlich 3000 Personen gestiegen. Und wir können in der KHL höhere Ticketpreise verlangen. Die Gerüchte über den Ausstieg aus der KHL entbehren jeder Grundlage“, so Krajči in einem offenen Brief.

Sein Nachfolger ist seit Anfang Juli Patrik Ziman, der in der finanziellen Konsolidierung des Klubs seine wichtigste Aufgabe sieht: „Darauf liegt der Fokus. Langfristiges Ziel ist ein Farmklub in der slowakischen Extraliga oder in einer anderen Liga, bei dem wir unsere Spieler entwickeln können, auf die wir im Falle von Verletzungen zurückgreifen können. So ein Klub kostet aber 1-2 Millionen Euro im Jahr – das können wir uns aktuell nicht leisten“, so Ziman. Daher stehen jetzt Gespräche mit aktuellen und potentiellen Geldgebern im Fokus, auch der neue Kader scheint noch nicht komplett.

Insgesamt wird es für Slovan in der stärkeren Western Conference erneut schwierig, die Playoffs zu erreichen. Und die Gerüchte über ein KHL-Ende werden voraussichtlich auch im nächsten Jahr weitergehen.