Vorhang auf für die Gagarin Cup-Playoffs 2018

 

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Ärger, Frust und Enttäuschung auf der einen Seite, Freude, Erleichterung und grenzenloser Jubel auf der anderen: Das Ende der KHL-Hauptrunde war bis zum letzten Spieltag spannend und emotional. Seit Samstag laufen die Gagarin Cup-Playoffs und schon gibt es neuen Ärger.

Zwei Endrundentickets für jeweils drei Teams gab es in der KHL am letzten Spieltag im Osten und Westen noch zu ergattern. Am Ende jubelten Spartak Moskau und Severstal sowie Avangard und Amur, während für Dynamo Moskau und Sibir die Saison beendet ist. Doch Ärger gab es auch bei den qualifizierten Mannschaften.

Dafür sorgte die Liga mit einer höchst umstrittenen Entscheidung. Nur wenige Tage vor den Playoffs wurden die Serienstarts von CSKA Moskau und SKA St. Petersburg ohne Erklärung um einen Tag nach hinten verschoben. Eine Katastrophe für alle Fans, die bereits Tickets gekauft hatten und ein weiterer Beweis, dass im russischen Eishockey auch nach dem Olympiasieg einiges im Argen liegt. Denn egal, ob die beiden Basis-Klubs der Nationalmannschaft tatsächlich einen Tag mehr Pause zur Regeneration benötigten oder doch eher ein geplantes Treffen mit Präsident Wladimir Putin für die Verschiebung verantwortlich war: Das Ergebnis ist das gleich schlecht.

Die Verantwortlichen können weiterhin nach Belieben in scheinbar feststehende Regularien eingreifen, die Belange der Zuschauer sind offensichtlich zweitrangig. Es liegt also ein schwarzer Schatten auf dem Start in die entscheidende Saisonphase. Dabei versprechen die einzelnen Serien spannende Partien. Im Westen mischt Spartak Moskau zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder in der Endrunde mit und will im Stadtduell gegen CSKA trotz der hohen Auftaktniederlage mehr als nur Sparringspartner sein. Ausgeglichen ist das Duell zwischen Torpedo und Lokomotive, obwohl Loko bereits mit 2:0 Siegen führt. Bei SKA gegen Severstal und Jokerit gegen Sotschi dürfte das besser platzierte Team Vorteile haben – auch wenn die Favoriten im jeweils ersten Spiel Nerven zeigten.

Und im Osten?

Hier freuen sich die Fans vor allem auf die Fortsetzung der letztjährigen Halbfinalserie zwischen Salavat und Avangard. Beide Mannschaften spielten eine wenig konstante Hauptrunde und stehen unter enormem Erfolgsdruck, in den Playoffs nicht gleich in der ersten Runde die Segel zu streichen. Wer hier ausscheidet, den erwartet eine heiße Sommerpause inklusive Trainerdiskussion. Spannung garantiert ist auch in den Begegnungen zwischen Traktor und Neftekhimik. Hier treffen zwei Klubs aufeinander, die auf eine bisher erfolgreiche Saison zurückblicken können und sich nun nach dem Sahnehäubchen sehnen.

Auch das Duell Avtomobilist gegen Metallurg verspricht packend zu werden. Denn der zweimalige Champion und letztjährige Finalist Magnitogorsk lässt bisher die dominante Form der Vorjahre vermissen, auch wenn Spiel eins gewonnen wurde. Als großer Favorit im Osten startet Ak Bars in die Playoffs. Trainer Zinetula Bilyaletdinov konnte seine Mannschaft in aller Ruhe während der Olympiapause auf die entscheidende Saisonphase vorbereiten.

Insgesamt scheint bei fünf von acht Serien in der ersten Runde auf dem Weg zum Gagarin Cup kein eindeutiger Favorit festzustehen. Gut für die Fans – falls die Liga nicht erneut auf die Idee kommt, ohne Begründung kurzfristig in den Spielplan einzugreifen.