Neues Zauber-Trio

Die erfolgreichste Sturmreihe der KHL spielt wie schon im Vorjahr in Magnitogorsk. Danis Zaripov, Sergei Mozyakin und Jan Kovar dominieren bislang mit tempo- und trickreichem Spiel die Liga. Und anders als im vergangenen Jahr droht diesem Trio kein plötzliches Ende.

Russland ist ein Land voller Aberglauben. Unzählige Regeln bestimmen den Alltag und Gedankenspiele was alles hätte sein können wenn, sind an der Tagesordnung. In Magnitogorsk zum Beispiel sind viele davon überzeugt, dass die Vorjahresmannschaft den Gagarin-Cup gewonnen hätte. Wenn, ja wenn nur das Ende des Lockouts in der NHL die erfolgreichste Sturmreihe der KHL nicht auseinandergerissen hätten.

Damals entschieden Evgeni Malkin, Sergei Mozyakin, Nikolai Kulemin wichtige Spiele im Alleingang und sorgten für Freudentränen bei Metallurg Magnitogorsk. Jetzt, ein Jahr später, dominiert Magnitkas erste Sturmreihe erneut die Liga: Zum verbliebenen Topscorer der vergangenen Saison Mozyakin stellt Trainer Mike Keenan die beiden Neuzugänge Danis Zaripov und Jan Kovar. Mit großem Erfolg.

Nach 20 Spielen vereinen die drei stolze 81 Scorerpunkte auf ihrem gemeinsamen Konto. „Wenn Du mit solchen Meisterspielern wie Zaripov und Mozyakin zusammenspielst, bist Du verpflichtet zu treffen“, beschreibt der junge Tscheche Kovar die eigene Erwartungshaltung.Tatsächlich scheinen sich die drei gesucht und gefunden zu haben. Zaripov und Mozyakin sind russische Außenstürmer der alten Schule: Technisch versiert, läuferisch stark, mit großem Spielverständnis und mit einem fast schon beängstigend genauem Schuss ausgestattet.

Zwischen ihnen hat Mittelstürmer Kovar die Aufgabe, Lücken zu reißen, zum Tor zu ziehen und die Scheibe an einen der beiden zu verteilen. Das Zusammenspiel klappt prächtig und schon mehren sich in Russland die Stimmen, Danis Zaripov auch wieder im Nationalteam eine Chance zu geben.

Die erste große Bewährungsprobe für das Trio gab es beim Heimspiel gegen die mit Topstars gespickte Mannschaft aus St. Petersburg. Zwar traf Zaripov auf Zuspiel seiner beiden Sturmpartner erneut für seinen neuen Klub, doch Metallurg verlor gegen St. Petersburg am Ende mit 1:4. „Der Gegner wusste über die besondere Stärke unserer ersten Reihe genau Bescheid und hat sie ständig unter Druck gesetzt“, analysiert Magnitogorsk-Coach Mike Keenan das wenig überzeugende Spiel seiner Paradeformation gegen den Topfavoriten.

Torschütze Zaripov erklärt nach dem Match deutlich selbstkritischer: „Heute hat für uns vieles nicht funktioniert, vor allem haben wir uns gegenseitig nicht genug unterstützt.“ Die Niederlage war für das Trio, aber auch für die Verantwortlichen eine gute Lehrstunde. Ausschließlich eine Sturmreihe wird dem Team auf dem Weg zum ersehnten Titel nicht ausreichen.