Ein Spieler stand bei der großen All-Star-Game-Party in Sotschi ganz besonders im Mittelpunkt: Steve Moses, US-amerikanischer Stürmer von Jokerit Helsinki und bester Torjäger der KHL.
Es scheint fast so, als ob dem 25-jährigen der Trubel um seine Person sogar etwas peinlich ist. Steve Moses ist ein typischer Uniabsolvent, fast immer gut gelaunt und mit einem Lächeln im Gesicht. Der Schritt nach Europa war die logische Entwicklung seiner Karriere, die zu Hause fast ausschließlich in Universitätsligen stattfand. Das Angebot von Jokerit war verlockend – ein ruhmreicher Klub in einer europäischen Hauptstadt und keine langen Auswärtsreisen. Nach zwei erfolgreichen Spielzeiten verlängerte Moses seinen Vertrag im Frühling und begann im Sommer beim KHL-Liganeuling Jokerit Helsinki das größte Abenteuer seines Lebens. Als ihm General Manager Jarri Kurri das Vertrauen für die zweitbeste Liga der Welt aussprach, war Moses glücklich: „Es ist alles komplett neu für mich und fühlt sich gleichzeitig unglaublich aufregend an. So lange Roadtrips kannte ich bisher in meiner Karriere noch nicht, geschweige denn Reisen durch Russland. Es ist wirklich eine großartige Erfahrung“, so der Stürmer.
Die tolle Erfahrung machen seitdem auch die Fans von Jokerit mit ihm. Der finnische Klub zeigt den etablierten KHL-Vereinen im bisherigen Saisonverlauf, dass er mehr als nur ein neuer Standort auf der Landkarte der multinationalen Liga ist. Nur CSKA Moskau und SKA St. Petersburg haben bisher mehr Punkte gesammelt und Steve Moses hat mit 30 Saisontoren großen Anteil daran. Die Nominierung ins All-Star-Team ist für ihn die Bestätigung seiner famosen Auftritte.
Moses ist dabei kein typisch nordamerikanischer Stürmer. Mit nur 1,76 Metern und 78 Kilo ist er zu klein für die NHL und die Minor Leagues. Zweikämpfe sind zudem nicht unbedingt seine Stärke. Dafür hat er einen ausgeprägten Torriecher, ist wendig und schnell. Mit diesen Fähigkeiten passt er perfekt in das strukturierte Team von Jokerit – für die Physis sind andere verantwortlich, Moses ist der Knipser des Teams und plötzlich ein Star. Bereits beim Auswärtsspiel mit Helsinki in der Olympiastadt fotografierte er Erinnerungsbilder für die Freunde daheim. Mit der Nominierung ins All-Star-Team wartet nun das große Sotschi-Spektakel auf ihn. Außerdem gehört Moses nun zum innersten Kreis der KHL-Familie und hat gute Karten für lukrative Angebote seines im Sommer auslaufenden Vertrags.