Alexander Semin zurück in der KHL

Er ist wieder da: In der vergangenen Woche unterschrieb Alexander Semin in Magnitogorsk. Genie und Wahnsinn – kaum ein anderer Akteur verkörpert so unglaubliches Talent und freches Desinteresse in einer Person. Wenn Semin will, entscheidet er große Spiele. Jeweils mit einem Doppelpack schoss er die Sbornaja 2008 und 2012 zum WM-Titel. Wenn Semin aber nicht will – und das kommt häufiger vor als WM-Finalspiele – agiert er lustlos, apathisch, ohne Disziplin.

Bei Carolina ärgert sich das Management noch heute über den überteuerten Fünfjahresvertrag von 2013. Nachdem dieser aufgelöst ist und Semin im Sommer für kleines Geld in Montreal unterschrieb, hofften seine Fans, dass er diese letzte NHL-Chance nutzen würde. Doch anstatt sich mit Einsatz und Fleiß anzubieten, agierte Semin wie ein Superstar – und wurde schließlich rausgeschmissen.

In der KHL freut man sich selbstverständlich über einen Stürmer seiner Qualität. Bei Metallurg ist man überzeugt, dass Semin dem Team von Ilja Vorobjev hilft. Doch auch in Russland läuten die Alarmglocken – sein Vertrag gilt daher erst einmal bis Saisonende. Es liegt an ihm, zu beweisen, ob von Alexander Semin nur noch der große Name übrig ist, oder ob er sein Talent mal wieder abrufen möchte.