KHL Playoffs: Favoriten gesucht, Überraschungen gefunden

Die packende Hauptrunde der KHL-Saison 2015/16 ist Geschichte. Für die 16 qualifizierten Teams begann die erste Playoff-Runde bereits Sonntag und Montag: mit einem neuen, edleren Ligalogo, neuen Favoriten und noch mehr Spannung.

Vorhang auf für die schönste Jahreszeit. Die Zeit der Ausreden ist vorbei – wer zuerst vier Siege holt, kommt weiter. Wer verliert, hat Sommerpause. Sowohl im Westen als auch im Osten kommt es gleich in der ersten Runde zum Aufeinandertreffen zweier Titelaspiranten. Die Paarungen SKA St. Petersburg gegen Lokomotive Jaroslawl und Salavat Yulaev Ufa gegen Ak Bars Kazan sind das Ergebnis der neuen Ausgeglichenheit in der KHL. Denn nach den vielen Abgängen prominenter Spieler in Richtung NHL sind die Teams enger zusammengerückt. Einzige Ausnahme ist Vorrundensieger CSKA Moskau.

Darauf freuen sich die Fans im Westen

Im zweiten Jahr in Folge war diese Conference stärker besetzt als der Osten. Daraus ergeben sich vier Paarungen, von denen einzig CSKA Moskau als klarer Favorit gegen Bratislava startet. Vor allem das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Spielstile vom amtierenden Gagarin Cup-Sieger St. Petersburg und Jaroslawl elektrisiert die Massen. Auf der einen Seite die Offensivmaschine SKA mit den besseren Einzelspielern. Auf der anderen Seite das Kollektiv von Lokomotive mit der streng defensiven Ausrichtung. In Spiel eins musste die Verlängerung entscheiden. Ex Verteidiger und aktuelle TV-Experte Alexander Yudin prophezeit: „SKA hat keine Chance, diese Serie zu gewinnen. Gegen alle anderen Teams im Westen ja, aber nicht gegen Lokomotive.“ Die Fans hoffen auf eine möglichst lange Serie.

Gleiches gilt für die zwei anderen Paarungen im Westen ohne klaren Favoriten: Jokerit gegen Torpedo verspricht ein Kampf der finnischen gegen die russische Eishockeyschule zu werden. Und Sotschi hat aus den Fehlern des Vorjahres gelernt und ist bereit für eine Überraschung gegen Dynamo, auch wenn das erste Match klar an Moskau ging.

Darauf freuen sich die Fans im Osten

Auch hier liegt die Aufmerksamkeit auf der Serie, die beide Fanlager erst deutlich später erwarteten. Während Vorjahresfinalist Kazan eine schwache Vorrunde spielte, jedoch stark aufsteigende Form zeigt, schickte Ufa seine Anhänger auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Im Fokus stehen die beiden Trainer. Sowohl Bilyaletdinov als auch Zakharkin gewannen mit ihren aktuellen Teams bereits den Gagarin Cup. Zakharkin jedoch nur als Co-Trainer. Jetzt muss er sich beweisen. Ex-Ufa-Coach Vladimir Yurzinov analysiert: „Es wird erneut ein Kampf ohne Kompromisse – von beiden Teams. Jedes Match ist wie eine eigene Miniserie, am Ende entscheidet die mentale Stärke.“

Auch wenn Avangard Omsk als Tabellenerster die Conference gewann, startet ein anderes Team als eigentlicher Favorit in die Runden im Osten: Metallurg Magnitogorsk. Auch hier steht mit dem in Deutschland bekannten Ilja Vorobjev ein ehemaliger Assistenztrainer im Fokus. Und anders als im sehr ausgeglichenen Teilnehmerfeld des Westens gibt es im Osten eine klarere Rollenverteilung für die erste Runde. Sowohl Omsk als auch Magnitogorsk sollten sicher weiterkommen. Eine Überraschung erwarten Experten am ehesten von Admiral Wladiwostok.

Siegen oder fliegen: Fans und Akteure freuen sich auf die schönste Jahreszeit und Spitzeneishockey im Tagesrhythmus.