Hochklassiges Eishockey in der bayerischen Provinz: Mit Metallurg Magnitogosk und Avangard Omsk tanken gleich zwei KHL-Topteams in Deutschland Kondition für die Saison. Am Rande des Aufeinandertreffens beider Mannschaften in Füssen sprach Daniel Keienburg mit Metallurgs neuem Cheftrainer Mike Keenan über russische Trainingshallen und bayerische Besonderheiten.
Herr Keenan, nach Jahren als TV-Experte stehen Sie als Coach wieder verantwortlich hinter der Bande. Haben Sie manchmal Zweifel, ob die Entscheidung richtig war?
Keenan: Keine Sekunde, warum auch. Ich liebe meine Arbeit und bin sehr froh über diese Chance in Magnitogorsk. Es ist für mich eine große Herausforderung und sehr spannend.
Wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Stadt und Ihrem neuen Team?
Keenan: Sehr positiv. Die Trainingsbedingungen bei Metallurg sind auf dem gleichen Niveau wie in der NHL. Das hat mich doch überrascht. Alles ist sehr professionell, die Voraussetzungen sind wirklich ideal. Und was die Mannschaft anbelangt, haben wir eine Truppe, die jeden Tag etwas dazulernt.
In Deutschland standen zwei Testspiele auf dem Programm: Nach der Niederlage gegen München gab es heute für Sie zum ersten Mal einen Sieg gegen die direkte Konkurrenz aus der KHL. Wie fanden Sie das Spiel?
Keenan: Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und einen Rückstand umgebogen. Das freut mich natürlich. Insgesamt war das Match heute aber ganz anders als gegen das Team von Pierre Page. München spielt deutlich aggressiver und mit mehr Forechecking. Im Fokus steht für uns aber ohnehin die Trainingsarbeit.
Für’s Konditionstraining sind Sie aus der Arbeiterstadt Magnitogorsk ausgerechnet ins beschauliche Garmisch gekommen. Wie fällt das Fazit aus?
Keenan: Sehr positiv. Es ist wirklich wunderschön hier. Ich kenne die Region von meiner Zeit als Cheftrainer von Team Kanada bei der WM in München und war auch danach ab und zu in Deutschland zu Besuch. Mir gefällt die bayerische Lebensart.
Mit welchen Erkenntnissen geht es zurück nach Russland und mit welchen Zielen starten Sie in das Abenteuer KHL?
Keenan: Wir müssen weiter hart mit der Mannschaft arbeiten und versuchen, uns stetig zu verbessern. Das sollte auch das Ziel für die Saison sein. Wir sehen uns als eines der Topteams in der Liga und stehen erst am Anfang unseres Weges. Schließlich weiß ich, wer Gagarin ist.