Halbfinale in der KHL – Zeit für Helden

In der KHL starten jeweils die beiden Halbfinalserien auf dem Weg zum Gagarin Cup 2016. CSKA Moskau gegen Torpedo Nizhny Novgorod, Dynamo Moskau gegen SKA St. Petersburg sowie Avangard Omsk gegen Ufa und Metallurg Magnitogorsk gegen Novosibirsk lauten die Paarungen.

Es geht wieder bei Null los. Mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Ausgeruht gegen abgekämpft, verletzungsgebeutelt gegen Riesenkader, Überraschungssieger gegen Favorit: Während sich im Westen bisher mit Ausnahme von CSKA jeweils das schlechter platzierte Team durchsetzte, half im Osten das Heimrecht. Hier treffen die besten vier Teams der regulären Saison aufeinander:

CSKA (1) gegen Torpedo (7)

Die Favoritenrolle ist klar. Doch Vorsicht: Bereits gegen Jokerit war Torpedo krasser Außenseiter und setzte sich mit überhartem Spiel durch. „Wir sind nicht in die zweite Runde gekommen, um einfach nur zuzuschauen“, gibt Trainer Peteris Skudra die Marschroute vor. Gegen die Finnen war es eine Frage der Eishockeyschule, CSKA dagegen tritt ähnlich aggressiv auf. Moskau-Coach Kvartalnov stellt daher klar: „Wir sind bereit.“ Im Fokus: Das Duell der Topstürmer Alexander Radulov gegen Kaspars Daugavins.

Dynamo (5) gegen SKA (6)

Der amtierende Champion ist auf Kurs. SKA ist nach dem Kovalchuk-Drama zu einer echten Einheit geworden und es ist nicht ausgeschlossen, dass der Superstar bald zurückkehrt. Dynamo dagegen hat sich unter Trainer Sergei Oreshkin deutlich entwickelt und tritt geschlossen auf. Experten erwarten daher torarme Partien. Im Fokus: Ilya Kovalchuk. Der Superstar wird als Joker aufgebaut und rückt wahrscheinlich erst wieder ins Teams, wenn SKA zurückliegt.

Avangard (1) gegen Salavat (4)

Nur zwei Tage Pause blieben Ufa nach Spiel sieben gegen Kazan, um sich auf die nächste Serie vorzubereiten. Omsk dagegen geht ausgeruht in das Duell. „Ihre ersten drei Sturmreihen spielen sehr stark“, freut sich der Tscheche Vladimir Sobotka auf den Zweikampf gegen den Schweden Linus Omark. Die Stürmer gelten als aktuell beste Ausländer der KHL. Im Fokus stehen trotzdem: die Torhüter. Beide Mannschaften plagen Defensivsorgen, das Spiel der Goalies wird daher entscheiden, wer weiterkommt.

Metallurg (2) gegen Sibir (3)

Bereits im Vorjahr trafen beide im Halbfinale aufeinander, damals gewann Sibir. Doch an die Vergangenheit will in Novosibirsk keiner denken: „Wir müssen disziplinierter spielen“, warnt Trainer Skabelka und erklärt: „Metallurg agiert sehr stark in Überzahl, mit so vielen Strafzeiten wie bisher wird uns das jetzt nicht mehr verziehen.“ Bei Magnitogorsk liegt das Augenmerk auf dem eigenen Spiel. Kommen die Topstars endlich auf Touren, dürfte die Revanche gelingen. Im Fokus: Die Sturmreihe Mozyakin, Zaripov und Kovar blieb bislang unter ihren Möglichkeiten und soll es nun richten.