KHL-Playoffs bisher so ausgeglichen wie selten

Seit vergangenen Samstag gibt es in den laufenden KHL-Playoffs keine Mannschaft mehr, die nicht zumindest bereits einmal als Verlierer vom Eis ging. Als letztes bisher ungeschlagenes Team kassierte Avangard Omsk bei Barys Astana eine Niederlage in Spiel zwei. Ausgeglichen wie selten bereiten alle Serien den Fans aktuell viel Freude.

Die KHL-Playoffs begeistern mit großen Comeback-Qualitäten. Kaum hat sich der neutrale Zuschauer nach einer Partie mit der Überlegenheit einer Mannschaft abgefunden, überzeugt im nächsten Match der Gegner.„Die drei Drittel waren wie drei unterschiedliche Spiele“, analysierte Avangard-Coach Bob Hartley nach der ersten Niederlage seines Teams in Spiel zwei in Kasachstans Hauptstadt. Tatsächlich überzeugte Barys mit unglaublicher Chancenverwertung und starkem Überzahlspiel, während Omsk die Überlegenheit aus Spiel eins nur im ersten Drittel zeigte, jedoch die eigenen Chancen nicht verwertete.

Barys zeigte bereits gegen Torpedo eine spektakuläre Serie über sieben Spiele, vor allem die vielen Nordamerikaner im Team wachsen aktuell über sich hinaus. Gegen den Favoriten aus Omsk ist daher wieder alles offen, genauso wie in der zweiten Serie im Osten zwischen Avtomobilist und Salavat Ufa.

Hier brauchte Ekaterinburg etwas Zeit, um sich an die Spielweise des Gegners zu gewöhnen. Doch analog zu Barys fanden auch bei Avtomobilist die Coaches einen Weg, die Fehler aus Spiel eins in der darauffolgenden Partie abzustellen und ihr Team zum Sieg zu führen.Und im Westen? Hier schien SKA St. Petersburg die Lektion aus den beiden Auftaktniederlagen gegen Spartak Moskau gelernt zu haben.

Fünf Spiele in Folge war das Team von Ilja Vorobjev ungeschlagen, bis am Sonntag Lokomotive Jaroslawl erstmals seit drei Jahren ein Heimspiel gegen SKA für sich entscheiden konnte. Der Schlüssel zum Sieg war das Unterzahlspiel: Erstmals in der Serie neutralisierte Loko das starke Powerplay von SKA und blieb ohne Gegentreffer. Bei gleicher Spielstärke fehlten dem Favoriten kreative Ideen.

Ein Hoffnungsschimmer für SKA ist das Auftreten von Stürmer Nail Yakupov. Der ehemalige First Overall Draft Pick spielt die ersten Playoffs seiner bewegten Karriere im Seniorenbereich überhaupt. Und während er in Nordamerika wegen seiner egoistischen Spielweise häufig kritisiert wurde, stellt er sich bei SKA bisher ohne zu Murren in den Dienst der Mannschaft.

Im Moskauer Derby zwischen CSKA und Dynamo sahen die Zuschauer zunächst zwei stark defensiv ausgerichtete Matches mit herausragenden Torhüterleistungen, ehe CSKA in Spiel drei den Vorteil des tiefen Kaders nutzte. Dank einiger personeller Änderungen war der Sieg am Sonntag ungefährdet. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Toptorjäger Kirill Kaprizov. Ob, und wenn ja wie lange er ausfällt, wird nicht kommuniziert. Dafür gab es große Kritik an der Leistung der Schiedsrichter. Für Dynamo wird es im nächsten Aufeinandertreffen am heutigen Dienstag daher wichtig sein, die Emotionen zu kontrollieren.

Spannung, harte Zweikämpfe und viel Emotionen. Für Action ist in der KHL weiterhin gesorgt.