KHL-Finalserien: Favoriten und Überraschungsteams unter sich

Die bisher so spektakulären KHL-Playoffs nähern sich ihrem Höhepunkt: Ab Donnerstag starten die beiden Finalserien der Conferences. Mit bekannten Gesichtern im Westen und neuen Helden im Osten.

Wie zu erwarten, begegnen sich die beiden reichsten Klubs der KHL auch in diesem Jahr im Finale der Western Conference. CSKA Moskau gegen SKA St. Petersburg lautet die Paarung – zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren. Zu stark sind die beiden Kader besetzt, zu groß die Anziehungskraft des vielen Geldes. Ja, SKA strauchelte zu Beginn bei zwei Spielen gegen Spartak und war auch gegen Lokomotive nicht über alle Zweifel erhaben. Wenn es jedoch darauf ankommt, sind Pavel Datsyuk und Co. bereit und fokussiert.

Bei CSKA wirkten die beiden ersten Playoff-Runden sogar noch eine Spur leichter, seit dem Saisonstart dampft die rote Maschine in Richtung Finale. Auch gegen SKA ist CSKA daher favorisiert. Zudem gingen alle vier Aufeinandertreffen in der Hauptrunde an Moskau. Für Ilja Vorobjev, der als Nationaltrainer alle russischen Spieler beider Teams perfekt kennt, wird es die größte Aufgabe, eine taktische Antwort zu finden. Vielleicht kann Nikita Gusev, der seine bisher überragende Saison mit überzeugenden Auftritten auch in den Playoffs krönt, der Schlüssel zum Erfolg werden.

Nicht minder interessant ist die Finalpaarung im Osten. Mit Avangard Omsk und Salavat Yulaev Ufa treffen der viert- bzw. sechstplatzierte der Hauptrunde aufeinander. Während Omsk vor Beginn der Endrunde als Geheimfavorit galt, ist nun Gegner Ufa favorisiert. Die Mannschaft agierte die gesamte Spielzeit über wie eine Wundertüte. Auf überzeugende Auftritte folgten peinliche Niederlagen, eine Kabinenschlägerei zwischen Mitspielern und stete Diskussion, wie lange Trainer Nikolai Tsulygin noch im Amt bleibt.

Doch seit dem Start der Playoffs überzeugt Salavat ohne Einschränkung: In keinem einzigen Spiel kassierte das Team bislang mehr als zwei Gegentore. Torhüter Juha Metsola ist statistisch aktuell der beste Goalie der KHL und die finnisch-schwedische erste Sturmformation brandgefährlich.

Gegner Omsk dagegen kann sich über den ersten Finaleinzug seit 2012 nicht so richtig freuen. Zu hoch ist der Preis, den das Team bezahlen musste. Mit Ilya Mikheyev und Denis Zernov verletzten sich der beste Stürmer und der beste Center. Auch Kapitän Evgeni Medvedev fehlt. Dafür hat sich Trainer Bob Hartley auch in der KHL als exzellenter Motivator einen Namen gemacht. Gegen Barys traf sogar der erst 19-jährige Reservist Alexander Yaremchuk.

Doch um gegen Ufa zu bestehen, muss vor allem von David Desharnais mehr kommen. Der langjährige NHL-Spieler gewinnt zwar Bullys, ist aber ansonsten kein spielentscheidender Faktor auf dem Eis. Insgesamt versprechen die beiden Finalserien nicht nur spannend, sondern auch hochklassig zu werden.