Rüpel Andrei Nazarov

Als Spieler war es für Andrei Nazarov leichter. Wenn dem emotionalen Russen etwas nicht passte, ließ er auf dem Eis die Fäuste sprechen. Als Cheftrainer einer KHL-Mannschaft ist der Frustabbau schon schwieriger.

Zwar hat es Nazarov auch hinter der Bände bereits mit einer Prügelei versucht, einen Gegner hat er jedoch nicht gefunden. Auch nicht beim Gastspiel seines neuen Teams Barys Astana in Wladiwostok: Nach sieben Strafzeiten in Serie gegen seine Mannschaft gab es für Nazarov dennoch kein Halten mehr. Zuerst schmiss er ein Handtuch auf die Eisfläche, dann eine Wasserflasche, anschließend folgten obszöne Gesten in Richtung Schiedsrichter. Und nachdem er in Folge seines Verhaltens auf die Tribüne verbannt wurde, bedachte er jede Seite des Stadions mit den gleichen unschönen Zeichen.

„Ich wusste nicht, wo in diesem Stadion die VIP-Loge ist“, erklärte der Coach sein Verhalten. Adressiert waren seine Handzeichen nämlich an Verteidigerlegende Slava Fetisov, der nach Meinung von Nazarov den Schiedsrichter so unter Druck, damit Admiral endlich zu den ersten Punkten in der Saison kommt.

Das Ergebnis: Barys Astana verlor gleich beide Partien im fernen Osten – und Andrei Nazarov wurde von der KHL für sechs Pflichtspiele gesperrt. Als Spieler hatte es der emotionale Russe wirklich leichter.